Weil er mit dem Stoffwechselgeschehen (Energiegewinnung und Gewebeauf- bzw. -umbau) untrennbar verknüpft ist. Die Säure-Basen-Diagnostik und -Therapie ist ein äußerst komplexes Kapitel und bedarf an dieser Stelle einiger Erläuterungen.
Der pH-Wert (potentia Hydrogenii, Aktivität freier Wasserstoffprotonen) gibt Auskunft über die Säuresituation in einer Lösung. Der Organismus sorgt mit seinen Kompensationsmöglichkeiten dafür, dass der Blut-pH bei 7,41 immer konstant gehalten wird. Diagnostisch spielt das nur in der Intensivmedizin bei schwersten, akut lebensbedrohlichen Erkrankungen eine Rolle. Bei chronischen Erkrankungen interessiert weit mehr die Situation im Bindegewebe (Raum zw. kleinstem Blutgefäß und Zellwand, auch die Zelle umgebendes Milieu oder Terrain genannt) und die sog. Pufferkapazität bzw. -reserven der Basen (Gegenspieler der Säuren). Diese Diagnostik gestaltet sich ungleich schwieriger und war jahrelang unbefriedigend. Inzwischen gibt es ein recht aussagekräftiges Testverfahren, das sich auch sehr gut für Verlaufskontrollen eignet (Basenpufferkapazitätstest).
Eine nachhaltige Störung im Säure-Basen-Haushalt macht keine spezifischen Symptome. Meist sind es allgemeine Befindlichkeitsstörungen wie Nachlassen der Leistungsfähigkeit und Vitalität, der Widerstandskräfte und der Lebensfreude (man ist nicht wirklich krank, aber auch nicht wirklich gesund).