Pflanzen gelten als die ältesten Heilmittel überhaupt und bildeten bereits vor Jahrtausenden die Grundstoffe für die ersten Arzneien. So wurden schon im sechsten Jahrtausend vor Christus Heilpflanzen in Indien und China angebaut. Doch auch heute erfreut sich die Phytotherapie noch großer Beliebtheit, da viele positive Wirkungen von Pflanzenstoffen inzwischen wissenschaftlich erwiesen sind.
Den Begriff Phytotherapie prägte der französische Arzt Henri Leclerc. Er verstand darunter die Behandlung und Prävention von Krankheiten mithilfe von Pflanzen und daraus gewonnenen Produkten. Pflanzliche Arzneimittel werden auch als Phytopharmaka bezeichnet.
Innerhalb der Therapie wird zwischen der naturwissenschaftlich orientierten, also der so genannten rationalen Phytotherapie und der erfahrungsheilkundlich orientierten Pflanzenheilkunde unterschieden. Erstere erforscht intensiv das Risiko-Nutzen-Verhältnis und untersucht die pharmakologischen und physiologischen Wirkungsweisen einzelner Inhaltsstoffe. Letztere konzentriert sich auf das umfangreiche Wissen über die traditionelle Anwendung der Heilpflanzen.
Oftmals weisen pflanzliche Medikamente geringere Nebenwirkungen auf als ihre chemischen Alternativen. Die Phytotherapie kommt vor allem bei leichten Erkrankungen wie Erkältungen oder auch bei chronischen Beschwerden zur Anwendung. Sie eignet sich in der Regel nicht für den Einsatz in der Notfall- oder Intensivmedizin.
© 2024 Naturheilarzt und Internist Dr. med. Frank Sievers