Ich benutze lieber den Begriff Vitalstofftherapie, weil er für Laien verständlicher ist als orthomolekulare Therapie. Die orthomolekulare Medizin richtet ihr Augenmerk sowohl auf die Behandlung von Krankheiten, als auch auf die Erhaltung der Gesundheit mit der individuell passenden Dosis der einzelnen Nährstoffe. Sie hat damit auch eine präventive Ausrichtung. Eine Grundannahme besteht darin, dass Menschen die täglich benötigten Vitalstoffe meist nicht ausreichend aufnehmen. Zudem kann der Bedarf bei bestimmten Erkrankungen so erhöht sein, dass er auch nicht mit einer gesunden Ernährung zu decken ist.
Um eine nicht ausreichende Versorgung des Organismus mit bestimmten Nährstoffen nachzuweisen, ist eine Untersuchung des Blutes, des Blutserums und/oder des Urins notwendig.
Die orthomolekularen Stoffe können auf unterschiedliche Weise zugeführt werden. Es gibt verschiedenste Arzneimittel, die größtenteils in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen werden können. Besonders effektiv ist der Weg über Injektionen bzw. Infusionen von orthomolekularen Substanzen. Für den Einsatz der Substanzen gibt es keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Dosierung, da diese individuell angepasst werden muss. Sie richtet sich nach dem Ausmaß des Mangels, der Art der Erkrankung bzw. dem allgemeinen Gesundheitszustand, aber auch nach Ernährung, Alter, Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüssen.
Die orthomolekulare Medizin kann bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden. Sie kommt sowohl präventiv als auch unterstützend bei chronischen und akuten Krankheitsbildern zum Einsatz.
Dazu gehören beispielsweise: erhöhter Bedarf an Nährstoffen (zum Beispiel durch Schwangerschaft), allgemeines Nährstoffdefizit, Herzkreislauferkrankungen, Infektionen (zum Beispiel grippale Infekte), Arteriosklerose (Verengung der Arterien durch Ablagerungen), Rheuma, Stoffwechselerkrankungen, Hauterkrankungen, Erkrankungen des Verdauungssystems, Stärkung des Immunsystems, Schwermetallebelastungen.
© 2025 Naturheilarzt und Internist Dr. med. Frank Sievers